Dr. Achim Heinze


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Glocknerman Trainingsbericht

Wettkampfberichte > 2007


Das erste Tete a tete mit der Großglockner-Hochalpenstraße

30 April 2007.
Über Oberndorf, Bad Reichenhall, Hirschbichl und Zell am See erreiche ich per Rennrad spätnachmittags den Beginn der Auffahrt. Über 150 Kilometer auf Nebenstraßen liegen bereits hinter mir. Mein Gepäck besteht lediglich aus einem Radrucksack mit dem Allernötigsten: Eine zweite Trikotgarnitur, Regenkleidung, Schuhe und Proviant.
Das Wetter zeigt sich Ende April bereits frühsommerlich. Ein ortsansässiger Radsportler, der den Glockner laut eigener Aussage ab Mitte April jeden Tag hochfährt, leistet mir im Gebirge Gesellschaft. An diesem Tag pedaliert er bereits zum zweiten Mal hinauf. Ob er schon einmal etwas vom Glocknerman gehört hat, frage ich sogleich. "Aber sicher!", ist seine sofortige Verbalreaktion. Er war bereits als Zuseher an der Strecke: "Die sahen aber nicht mehr gut aus, als sie zum zweiten Mal hier hinauf gefahren sind", informiert er mich weiter. "Das kann ich mir schon vorstellen", entgegne ich, "aber es wird schon gehen!"
Nachdem er mich noch gewarnt hat, spät gegen Abend jetzt noch ganz allein nach Kärnten abzufahren, drehe ich mit ihm bei der so genannten Hexenküche auf ca. 2100 Metern wieder um. Hier im Hochgebirge ist vom Sommerwetter im Tal nichts mehr zu bemerken. Ein eiskalter Wind lässt jeden Radfahrer frösteln, der langsamer tritt oder gar anhält. Der Temperaturunterschied zwischen Berg und Tal ist groß: Ich bin somit um eine Erfahrung für das bevorstehende Extremradrennen über dieses Monster von Berg reicher.

Am nächsten Morgen treten wir gemeinsam noch einmal ganz hinauf. Wieder ist es im Tal angenehm mild. Ist man über der Baumgrenze, weht schon früh am Vormittag ein beständiger Gebirgswind. Besonders die schweißnassen Haare und der feuchte Helm sind die kritischen Stellen hinsichtlich einer möglichen Erkältungsgefahr. Ich ziehe mich oben am Fuschertörl angekommen sogleich um, beziehungsweise lege alles an, was ich dabei habe. Viel ist es nicht: So muss das Reservepaar Socken beispielsweise als Ersatz für lange Handschuhe dienen. Nach dem höchsten Punkt, dem Hochtor auf 2505 Metern und auf der Abfahrt friere ich, da es zu allem Überfluss auch noch zu regnen beginnt. Ein erster Vorgeschmack auf das, was mich einige Wochen später unter Wettbewerbsbedingungen erwarten sollte. Auf der Glocknermanstrecke fahre ich mit dem offiziellen Roadbook als Wegweiser über Winklern und Lienz weiter Richtung Felbertauern. Dort auf der Passhöhe ist der Straßentunnel für Radfahrer nicht passierbar. Der Besitzer eines Kleintransporters nimmt mich freundlicherweise mit. So wird der Tunnel als radfahrerisches Hindernis bewältigt.

Die vielen dunklen Galerien haben auf der Felbertauerstraße bergauf im starken Verkehr nicht gerade zur Sicherheit beigetragen, bergab verschonen sie mich im Moment allerdings vor dem mittlerweile starken Regen. Die sich anschließende Straße von Mittersill nach Zell am See ist sehr stark befahren. Auf dem Weg nach Saalfelden, wo ich nochmals übernachte, lasse ich deshalb keinen Meter Radweg aus.

Wie es im Wettbewerb ablief und ob die Erkundungsfahrt geholfen hat, erfährt man in der Rubrik Glocknerman-Ultraradmarathon-WM!

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