Dr. Achim Heinze


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Highlander Radmarathon 19.7.2009

Wettkampfberichte > 2009

Highlander Radmarathon 219 km / 4620 Hm

19.7.09

Nach der ersten Nacht im neuen Auto werde ich kurz vor 6 Uhr morgens von Regentropfen auf dem Wagendach geweckt. Es ist ungewöhnlich dunkel, düster und kalt für einen Hochsommermorgen. Beim Start um 7.00 (A + B-Strecke) ist das Wetter nicht viel besser. Nach 2 Kilometern im 500 Radfahrer starken Feld ist man bereits durch und durch nass. Trotzdem bin ich wieder mal der einzige mit Schutzblech am Rad. Hinauf auf das Bödele (1200 m) wird schneller gefahren als noch im Jahr zuvor. Mich begleitet das unangenehme Gefühl, im Moment zu warm angezogen zu sein. Im Hinblick auf die langen, nassen und kalten Abfahrten liege ich aber richtig. Vor lauter Armlinge rauf - Armlinge runter, Knielinge runter, dann doch wieder hoch und sonstigem Rumgezupfe klafft kurz vor der ersten Passhöhe eine kleine Lücke - einmal nicht aufgepasst, und schon fast wieder vorbei! Es fehlen höchstens 30 Meter und die 2. Gruppe hinter mir ist wirklich weit weg. Somit darf ich die Abfahrt allein bestreiten und bleibe dafür immerhin relativ trocken.

Im Tal kommen sie dann langsam wieder heran. Gemeinsam fahren wir auf die Führungsgruppe auf. Das Tempo wird nun im Flachen niedrig gehalten, so dass ich nach einem präventiven Bedürfnisstopp nicht nur ran-, sondern gleich am Feld vorbeifahre. Frank Haun, der Vorjahressieger, und ein weiterer Teilnehmer schließen sich an. Das Feld muss das Tempo erhöhen und die Lücke zufahren. Nun sind wir wieder schneller unterwegs.

Nach der Streckentrennung sind wir an der Spitze 12 Langstreckenfahrer. Erst später erfahre ich, dass 2 Fahrer ausgerissen sind, darunter der spätere Sieger Mathias Brändle aus Hohenems, dem Start- und Zielort. Ich hatte gedacht, es wären Teilnehmer der B-Strecke. Im Anstieg zum Hochtannbergpass (1700m) fällt die Gruppe auseinander. Oben erhalte ich von Amanda, Andi und Luka, die extra ein Urlaubswochenende für mich eingeschoben haben, zwei Bidons. Zu dritt fahre ich mit zwei weiteren Langstrecklern als virtueller Dritter ab. Der jüngere von beiden fährt dabei in extrem geduckter Kamikaze-Haltung. Hinter ihm erhält man deshalb kaum Windschatten.

Über Lech am Arlberg erklimmen wir den Flexenpass (1800m). Bei Gegenwind fällt mir die Rolle des Vorausfahrenden zu. Egal. Bergab kommt es zum Sturz: Verwickelt sind aber keine Radfahrer, sondern Begleitmotorräder. Vorsichtig taste ich mich durch Benzingeruch und vernehme etwas wie "Könnt Ihr nicht warten?" an einen Autofahrer gerichtet. Es sieht aber eher nach Sach- als Personenschaden aus. Jedenfalls sieht man im weiteren Rennverlauf kein Begleitmotorrad mehr. Da wir zu dritt nicht zwingend schnell fahren, holen uns kurz vor dem dreifachen Schlussanstieg drei weitere Fahrer ein.

Über Ragall (1000 m) das Faschinajoch (1500 m) und das Furkajoch (1800 m) steigert sich die Passhöhe nach jedem Zwischengefälle. Ich fahre gleich zu Beginn der Kletterei weg. Allein Alexander Bühler kann folgen. Nach drei Vierteln des Faschinajoches setze ich mich ab. Die letzten fünf Kilometer zur Furkapasshöhe fahre ich sehr schnell hoch. Das müsste reichen. Am Pass warten neben Amanda und Andi, die kurzentschlossen nachgefahren sind, auch der Glocknermanteilnehmer Alexander Vonbank mit seiner Frau und weitere Zuseher. Die Abfahrt nehme ich trotz Engstellen mit Gegenverkehr sicher und fahre die restlichen flachen knapp 20 Kilometer in Unterlenkerhaltung. Nach 7 Stunden und 20 Minuten durchfahre ich vor vielen Zuschauern bei mittlerweile sonnigem Wetter das Ziel in Hohenems. Als Gesamtdritter erreiche ich zudem in meiner Altersklasse Rang 1.

Fotos: Amanda und Andi Wagner

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